Konstruktion

Beschreibung der Konstruktion
 
Der Kurbeltrieb kann sehr platzsparend ausgeführt werden. Das Verhältnis Breite zu Hub beträgt ca. 1,5 zu 1. Durch den deckungsgleichen Umriss der Segmentscheiben erhält das Kurbelgehäuse eine glatte, quaderförmige Oberfläche. Sie erleichtert nicht nur die Montage von außenliegenden Anbauteilen wie Zylinder, Ventilsteuerungen etc., sondern auch das Abdichten der Schubstange gegenüber dem Gehäuse und einen möglichen Einbau von Linearlagern. 
Die einteilige Schubstange wird durch die beiden Gehäusedurchführungen breit abgestützt. Somit können von der Schubstange Querkräfte aufgenommen werden.
Zylinder zur Führung der Schubstange sind nicht erforderlich. Dadurch ergeben sich zahllose weitere Anwendungen, welche auch die Wandlung von Linearbewegungen in Drehbewegungen und umgekehrt einschließen.


Konstruktionsdetails des 8-scheibigen Grundmodelles

In der X-Achse befindet sich mittig die rotierende Antriebswelle. In der Y-Achse verläuft ebenfalls mittig die durchgehende Kolbenstange, die sich ausschließlich linear bewegt. Die Flächen senkrecht zur Z-Achse bilden die Ober- und Unterseite des Gehäuses.

Die Ebenen 1 und 8 sind reine Abdeckungen. Beim Grundmodell halten sie die Lagerung der Antriebswelle.
Die Ebenen 2 und 7 bilden die Führungen für die Gleitlagerscheiben. Diese Scheiben haben Bohrungen zwecks Aufnahme der Kurbelwellenzapfen. Die Mittelpunkte der Bohrungen liegen exakt auf dem halben Radius der Gleitlagerscheiben.

Auf dem Kurbelzapfen ist je ein Zahnrad mit Außenverzahnung befestigt, welche als Planetenräder in den innenverzahnten Zahnkränzen der quadratischen Scheiben in der Ebene 3 und 6 kreisen. Der Nenndurchmesser der Zahnräder ist dabei exakt halb so groß wie der Nenndurchmesser der quadratischen Scheiben mit Innenverzahnung.

Mittig zwischen Ebene 4 und 5 befindet sich der Wellenzapfen der Kurbelwelle, der sich bei exakter Ausrichtung der Zahnräder auf den Kurbelzapfen geradlinig bewegt. Der Achsabstand zwischen Kurbelzapfen und Wellenzapfen entspricht dem halben Nenndurchmesser der Außenzahnräder. Die Kurbelwelle wird zwecks Montage der Schubstange zweiteilig ausgeführt. Beide Teile werden gegen Verdrehen gesichert. Auf dem Wellenzapfen sitzt das Auge der Schubstange, auf die die Linearbewegung des Wellenzapfens übertragen wird. Der Hub der Schubstange entspricht dem Nenndurchmesser der Innenverzahnung. Die Schubstange durchbricht rechts und links die quadratischen Scheiben und wird von deren Wandungen geführt.

Der Schulze Kurbeltrieb ermöglicht den Einsatz doppeltwirkender Kolben auf engstem Raum.
Er ist einfach aufgebaut und preiswert herzustellen, dabei anpassungsfähig, montage-, wartungs- und ersatzteilfreundlich. Er ist auch ohne Zylinder nutzbar, da die Kolbenstange beidseitig am Gehäuseausgang geführt wird.
Der Kurbeltrieb kann mit den gleichen Einzelteilen leicht um mehrere Kolbenstangen erweitert werden. Dabei können die Kolbenstangen durch Umstecken der Kurbelwellenzapfen in den Gleitlagerscheiben wahlweise parallel oder um 180⁰ oder 120⁰ versetzt laufen.
Der Kurbeltrieb kann leicht ausgewuchtet werden.
Durch Kraftein- oder Kraftableitung über die verzahnten Gleitlagerscheiben läuft der Kurbeltrieb völlig verklemmungsfrei.

Share by: